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19. Dezember 2023

Gerdes in Kapstadt – Projektidee zur Fachkräftegewinnung

Seit einigen Jahren ist in Deutschland ein eklatanter Mangel an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften spürbar. Dies betrifft nicht nur Branchen wie Pflege und Medizin, sondern auch das Handwerk – und damit unser Unternehmen. Um dieser Situation gezielt entgegenzusteuern, beschäftigen wir uns momentan intensiv mit Möglichkeiten zur Fachkräftegewinnung aus Drittstaaten. Dazu zählt auch eine Projektidee für eine Ausbildungskooperation in Südafrika. Um das Projekt weiter voranzutreiben, sind wir vom 25. November bis zum 4. Dezember 2023 nach Kapstadt gereist.

Großes Potenzial für Fachkräftegewinnung in Kapstadt

Die Initialzündung für das Südafrika-Projekt erfolgte durch einen privaten Aufenthalt unseres Prokuristen Peter Simon-Höke im Frühjahr 2023 in Kapstadt. Dort wurden ihm die aktuellen Herausforderungen und Chancen der südafrikanischen Metropole deutlich vor Augen geführt. In Kapstadt treffen zum Beispiel ein starkes Bevölkerungswachstum und hohe Geburtenraten auf eine extrem hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere in der jugendlichen Bevölkerung. Zudem besteht ein hoher Bedarf an ausgebildeten Fachkräften im Bausektor, bei gleichzeitig fehlenden hochwertigen Berufsbildungsangeboten. Während dieser Zeit entstand die Idee einer Initiative zur Qualifizierung und Anwerbung von Fachkräften aus Kapstadt.

Pilotprojekt in 2025 anvisiert

Die Projektidee basiert auf dem Ansatz, dass wir jungen Menschen aus Drittstaaten echte berufliche Perspektiven in Deutschland durch hochwertige Ausbildungen im Handwerk bieten wollen. Dabei setzen wir auf enge Kooperationen mit südafrikanischen Berufsschulen, Partnern und der Regierung vor Ort, um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Immer im Vordergrund steht dabei das Wohlergehen und eine bestmögliche Integration der jungen Menschen, für die eine Auswanderung nach Deutschland ein immens großer Schritt ist. Ein erstes Pilotprojekt in 2025 soll auf einer Neuerung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz basieren, die im März 2024 in Kraft treten wird: die Anerkennungspartnerschaft. Diese sieht unter anderem eine mindestens zweijährige, vom Ausbildungsstaat anerkannte Berufsausbildung sowie deutsche Sprachkenntnisse auf Niveau A2 vor.

Kapstadt erleben und Netzwerk aufbauen

Ziel unserer Kapstadt-Reise war es, Land und Leute besser kennenzulernen und erste Kontakte zu potenziellen Partnern und Unterstützern zu knüpfen. So haben wir uns unter anderem mit Tanja Werheit und Philipp Liesbrock vom Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Kapstadt sowie mit Melissa Parker, Director Provincial Skills and Partnerships des Western Cape Government, ausgetauscht. Darüber hinaus konnten wir uns über informative Gespräche mit Stefan Hippler, Gründer der Non-Profit-Organisation HOPE Cape Town und Board Member Senior Council/Advisory Board der Deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika (AHK), Tania Steincke, Leiterin des Goethe-Zentrums in Kapstadt, Christelle Wiegandt und Christine Ferreira der Stellenberg High School, Anna Bremer von The Agency 23 sowie dem aus dem Emsland stammenden Ehepaar Maria und Manfred Engelmann freuen. Interessante Einblicke in den südafrikanischen Fensterbau gab es zudem von Laurent Gimenez und Andreas Brockschmidt, beide Schüco International KG, sowie Panos Tsouroullas, Managing Director bei Fenster Aluminium.

Gemeinsam mit dem Wachstumsregion Ems-Achse e.V. in Südafrika

Auf unserer Reise haben uns zwei Vertreter des Wachstumsregion Ems-Achse e.V. begleitet: Dr. Dirk Lüerßen, Geschäftsführer, sowie Tina Lüerßen-Bleil, Sachbearbeiterin Buchhaltung und Förderprogramm. Die Ems-Achse ist das stärkste Netzwerk in Nordwestdeutschland, bestehend aus über 800 Betrieben, Kommunen, Kammern, Bildungseinrichtungen und Verbände in Ostfriesland, im Emsland und in der Grafschaft Bentheim. Das Team der Ems-Achse schaut sich momentan im Rahmen ihres Projekts „Anwerben – Integrieren – Vernetzen“ weltweit verschiedene Standorte an, um zu bewerten, wo es ein besonderes Potenzial an Fachkräften für unsere Region gibt. Neben Rumänien, Mexiko und Vietnam ist das auch Südafrika. Der Ansatz der Ems-Achse ist es, mit Blick auf eine mögliche Community nicht nur einzelne, sondern tendenziell sehr viele Menschen aus einem Drittstaat für die Ems-Achse zu gewinnen und gemeinschaftliche Integrationsarbeit zu leisten.

Südafrika-Reise – Fazit und nächste Schritte

Ein erstes Fazit unserer Reise lautet: Wir haben mit unserer Projektidee in Kapstadt offene Türen eingerannt und ausschließlich positives Feedback erhalten. Dabei sind wir uns bewusst, dass unser Projekt kein Sprint, sondern ein Marathon ist. Mit unserem Ziel fest im Blick werden wir Anfang kommenden Jahres die nächsten Schritte unseres Projekts planen – und das Dank und mit Hilfe der vielen wertvollen Informationen, die wir auf der Reise gesammelt haben. Wir freuen uns zudem auf die Unterstützung der Ems-Achse, die uns mit ihrem Knowhow und Netzwerk bei der Ausarbeitung der Projektidee zur Seite stehen wird.

Bilder der Reise:

Generalkonsulat Kapstadt

Fenster Aluminium

Hope Cape Town & Western Cape Government

Stellenberg Highschool

The Agency 23

Maria und Manfred Engelmann


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